Erkrankung der Hörbahn

Auditorisch evozierte (hervorgerufene) Potentiale (AEP)

Der erste diagnostische Schritt bei einer kindlichen Sprachstörung ist die Klärung des Hörvermögens. Besteht der Verdacht auf eine Hörstörung, müssen objektive Hörprüfungen folgen.

AEP (Auditorisch evozierte Potentiale) können zum Hörscreening und zur Schwellenbestimmung bei Neugeborenen und Kleinkindern genutzt werden. Sie entstehen in allen Anteilen der Hörbahn. So ist die Zuordnung zu bestimmten anatomischen Strukturen möglich.

Neben der Impedanzaudiometrie und den otoakustischen Emissionen (OAE) sind die AEP ein bewährtes objektives Hörprüfungsverfahren - ohne Mitarbeit des Patienten. Darunter ist die gebräuchlichste Form die Ableitung der frühen Hirnstammpotentiale (FAEP), d.h. die Ableitung der Nerven zwischen Hörschnecke über dem Hörnerv zum Hirnstamm.

Untersuchungsablauf

Für die Ableitung von Evozierten Potentialen (EP) werden Oberflächenelektroden wie bei einem EEG auf dem Kopf mit Paste oder Spezialkleber befestigt Die Messung erfolgt durch Beschallung jeweils eines Ohres mittels kurzer Reize (Klicktöne) über einen Kopfhörer.

Das Messgerät kann nach 10.000-10.000.000facher Verstärkung die auf den Reiz hin erzeugten Hirnstromveränderungen mit Hilfe eines Computer aufzeichnen. Es werden dabei fünf Wellen hinsichtlich Amplitude (Höhe) und zeitlichem Auftreten bzw. der Abstand zu einer anderen Welle beurteilt. Die Untersuchung ist nicht belastend und völlig schmerzfrei, erfordert jedoch ein ruhiges Kind; dies ist ggf. durch die Gabe eines beruhigenden Medikamentes zu erreichen.